Die Ertragsausfallversicherung, auch bekannt als Betriebsunterbrechungsversicherung, ist für viele Unternehmen ein unverzichtbares Instrument zum Schutz vor finanziellen Verlusten. Während viele Betriebe ihre Sachwerte gegen Risiken wie Feuer oder Sturm versichern, bleibt der Verlust potenzieller Erträge oft im Hintergrund. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung, den Umfang und die Funktionsweise einer Ertragsausfallversicherung.
Was ist eine Ertragsausfallversicherung?
Die Ertragsausfallversicherung schützt Unternehmen vor finanziellen Einbußen, die aufgrund von Betriebsunterbrechungen durch versicherte Sachschäden entstehen. Tritt ein Schaden auf – sei es durch Feuer, Einbruchdiebstahl, Sturm oder andere elementare Gefahren – kann der laufende Geschäftsbetrieb stark beeinträchtigt werden. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die fortlaufenden Kosten, wie Löhne, Mieten und Kreditzinsen, gedeckt sind, auch wenn kein Umsatz generiert werden kann.
Warum ist die Ertragsausfallversicherung für Unternehmen wichtig?
Ein unvorhergesehener Schaden, wie ein Brand oder ein Wasserschaden, kann dazu führen, dass ein Betrieb über längere Zeit nicht operieren kann. Während dieser Zeit laufen jedoch die Fixkosten weiter, und es entstehen gleichzeitig entgangene Gewinne. Viele Unternehmen haben nicht die finanziellen Rücklagen, um solche Krisen zu bewältigen. Hier kommt die Ertragsausfallversicherung ins Spiel: Sie minimiert das Risiko und sichert die finanzielle Existenz eines Unternehmens, indem sie die laufenden Kosten und den entgangenen Gewinn während der Betriebsunterbrechung ersetzt.
Versicherungsumfang und Leistungen
Eine Ertragsausfallversicherung deckt verschiedene versicherte Gefahren ab. Dazu gehören:
- Feuer, Blitz, Explosion
- Einbruchdiebstahl und Vandalismus
- Leitungswasser, Sturm und Hagel
- Weitere Elementargefahren, sofern diese im Vertrag aufgenommen wurden.
Zusätzlich zu den entgangenen Erträgen erstattet die Versicherung auch fortlaufende Kosten, die trotz der Betriebsunterbrechung anfallen. Dazu gehören nicht nur Gehälter der Mitarbeiter, sondern auch Mietkosten und Zinsen auf Kredite. Bei längeren Stillständen können auch Kosten für Schadenminderung, wie die Anmietung von Maschinen zur Aufrechterhaltung des Betriebs, übernommen werden.
Berechnung der Versicherungssumme
Die Höhe der Versicherungssumme ist entscheidend und sollte sorgfältig festgelegt werden. Sie orientiert sich in der Regel an den erwarteten Umsätzen abzüglich der variablen Kosten. Dabei ist es wichtig, auch zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen, um einen ausreichenden Schutz gegen Ertragsausfälle zu gewährleisten. Im Idealfall sollte die Versicherungssumme so bemessen werden, dass sie alle möglichen finanziellen Verpflichtungen während einer Betriebsunterbrechung abdeckt.
Haftzeit und Prämienrückgewähr
Die Haftzeit der Ertragsausfallversicherung bezieht sich auf den Zeitraum, während dessen die Versicherungsgesellschaft den Ausfall ersetzt. Üblich sind Haftzeiten von mindestens 12 Monaten, wobei auch längere Zeiträume (18 oder 24 Monate) vereinbart werden können. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Möglichkeit einer Prämienrückvergütung, wenn zum Jahresende festgestellt wird, dass die gewählte Versicherungssumme zu hoch war. In diesem Fall kann bis zu einem Drittel der Prämie zurückerstattet werden.
Fazit
Die Ertragsausfallversicherung ist ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Risikomanagements für Unternehmen. Sie bietet nicht nur finanziellen Schutz im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen, sondern trägt auch zur Stabilität eines Unternehmens in Krisenzeiten bei. Bei der Auswahl einer Ertragsausfallversicherung sollten Unternehmensinhaber die Höhe der Versicherungssumme, die versicherten Gefahren und die Haftzeiten sorgfältig prüfen, um den bestmöglichen Schutz für ihr Geschäft zu gewährleisten. Es ist ratsam, sich hier mit einem Experten beraten zu lassen, um die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens optimal zu berücksichtigen.